Klimaanpassung für Vereine: Innovativer Transfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft durch Service Learning

Abstract

Die Folgen des globalen Klimawandels machen Anpassungsmaßnahmen in verschiedensten Bereichen der Gesellschaft erforderlich. Dabei besteht die Notwendigkeit, Kommunikationsformate zu entwickeln, um wissenschaftlich fundiertes Wissen zu Anpassungsmaßnahmen mit alltagsbasiertem Wissen in Beziehung zu setzen. Ein Beispiel hierfür stellt die Kommunikation mit ehrenamtlichen Akteur*innen in Vereinen zu Anpassungsmaßnahmen in der Vereinsarbeit dar. Im Projekt „VereinsKomPass Klimaanpassung“ wurde ein Kommunikationskonzept entwickelt, in dem im Sinne von Service Learning Lehramtsstudierende der Geographie in der Kommunikation zwischen fachwissenschaftlicher Expertise und Ehrenamt als Brückenbildner fungieren. Die Studierenden verfügen einerseits am Ende ihres Studiums über Kompetenzen zur Rezeption fachwissenschaftlichen Wissens zum Klimawandel und zur Vermittlung dieses Wissens. Andererseits sind die Studierenden meistens in der Region verankert und in Vereinen aktiv.

In dem Projekt an der RPTU Kaiserslautern-Landau (Campus Landau) erarbeiten die Studierenden in enger Kooperation mit Akteur*innen aus Vereinen verschiedener Ausrichtungen sowie unter kontinuierlicher Einbindung von Expert*innen aus relevanten Tätigkeitsfeldern vereinsspezifische Risikoanalysen und konkrete Anpassungsempfehlungen. Die erzielten Ergebnisse bilden die Grundlage zur Erstellung zielgruppenspezifischer Kurzfilme, die unkompliziert zur Aus- und Weiterbildung bei den lokalen Vereinen und übergeordneten regionalen Verbänden eingesetzt werden können. Bisher haben Studierende beispielsweise mit Sportvereinen (Fußball, Angelsport, Segelflug, Rudern, Eishockey, Reiten), einem Storchenzentrum, einem Kleingartenverein sowie verschiedenen Einrichtungen der Jugendarbeit zusammengearbeitet.

Das entwickelte Kommunikationskonzept wird als Teil der projektbegleitenden Forschung überprüft, wobei die Wahrnehmung der Studierenden und Vereinsakteur*innen in Bezug auf folgende Themen untersucht wird:

• Die Rolle der Studierenden als Vermittler*innen zwischen Fachwissenschaft und Vereinsarbeit sowie ihre Expertise in dieser Rolle;
• Der beidseitige Wissenstransfer sowie die Bedeutung von Ortsbezogenheit bei dieser Zusammenarbeit;
• Gestaltung des Kommunikationskonzepts und dessen Einfluss auf Klimabewusstsein im Ehrenamt;
• Das Lehr-Lern-Format Service Learning mit Blick auf darin erfolgte Lernprozesse und Persönlichkeitsentwicklungen der Studierenden.

Hierfür wurden im Rahmen eines Design Based Research-Ansatzes leitfadengestützte Interviews mit Studierenden und Vereinsakteur*innen durchgeführt und diese Interviews sowie schriftliche Reflexionen mit der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse dieser Forschung werden im Rahmen des Vortrags präsentiert.