Zukunftspartnerschaften zwischen Wissenschaft und Gesellschaft durch Service Learning: Vernetzung, Wissenstransfer, Transformation

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-246
Termin
Mittwoch (20. September 2023), 11:00–12:30
Raum
SH 2.106
Sitzungsleitung
Svenja Brockmüller (Universität Koblenz)
Anne-Kathrin Lindau (MLU Halle-Wittenberg)
Kurz­be­schreib­ung
Durch Service Learning-Lehrveranstaltungen können Hochschulen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Im Fokus steht eine Diskussion der Potenziale des Formats im Kontext von Nachhaltiger Entwicklung und gesellschaftlicher Transformation.

Abstract der Sitzung

Angesichts zunehmender sozialer, kultureller, ökonomischer und ökologischer Herausforderungen sind Universitäten und Hochschulen mehr denn je gefordert, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, um Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu errichten. Durch die Entwicklung von Service Learning-Formaten in der Verbindung von Forschung und Lehre werden Studierende in die Lage versetzt, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen – an der eigenen Hochschule, in der Region, national oder international. Der Wissenschaftsbereich Geographie sowie die Geographiedidaktik nehmen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Gesellschaft und Schulpraxis traditionell eine bedeutende Rolle im Rahmen der Transferaktivitäten von Hochschulen ein.

Service Learning verbindet gesellschaftliches Engagement („service“) mit der Entwicklung fachlicher, methodischer und sozialer Kompetenzen („learning“) bei Studierenden: Lehrende und Studierende kooperieren mit gemeinwohlorientierten Partnerorganisationen aus verschiedensten Bereichen und bringen ihr fachliches Wissen und Können in gemeinsame Projekte ein. Diese transdisziplinäre wissenschaftliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Problemstellungen kann transformative Entwicklungen in den entsprechenden Regionen anstoßen. Darüber hinaus können die Hochschulen selbst zu Reallaboren Nachhaltiger Entwicklung werden.

Insbesondere die aktive Einbindung studentischer Netzwerke und Akteure in der Konzeption und Umsetzung des Service Learning-Ansatzes sowie der Forschungsvorhaben stärkt die partizipative und transformative Wirkung der Formate an den Hochschulen und darüber hinaus. Ziel ist es, durch Service Learning-Projekte nachhaltige Lernprozesse und Entwicklungen innerhalb der Zukunftspartnerschaften anzuregen und somit zu einem Kulturwandel in der Gesellschaft und an Hochschulen beizutragen.

Die Session lädt ein, anhand von theoretischen Konzepten, empirischen Untersuchungen und Good Practice-Beispielen geographische Forschungs- und Entwicklungsperspektiven von Service Learning-Formaten als Element gesellschaftlicher Transformation zu diskutieren. Erwünscht sind Beiträge zu bewährten Praktiken des Service Learning bzw. Community Based Learning im Kontext Nachhaltiger Entwicklung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Third Mission sowie zukunftsorientierter Gestaltung von Lehr- und Lernräumen, die die Bedeutung der Geographie und Geographiedidaktik fokussieren. Weiterhin bieten sich Potenziale für eine kritisch-reflexive Auseinandersetzung durch theoretisch-konzeptionelle oder empirische Beiträge zur Bedeutung oder Wirkung entsprechender Service Learning-Konzepte für einen Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Sinne der Third Mission.