Korrektur- und Diagnoseverhalten von Lehrkräften bezüglich argumentativer Schüler*innentexte im Geographieunterricht
Abstract
In dem Vortrag wird das Verhalten von Geographielehrkräften bezüglich der Korrektur argumentativer Schüler*innentexte untersucht. Dies ist relevant, denn ohne Korrektur‑, Diagnose- und Feedbackkompetenzen der Lehrkräfte kann keine optimale, didaktisch-begründete Förderung der Schüler*innen stattfinden.
Der Vortrag beschäftigt sich demzufolge mit den Forschungsfragen:
- Welche Kriterien nutzen Geographielehrkräfte zur Beurteilung argumentativer Schüler*innentexte?
- Wie gehen Geographielehrkräfte bei der Korrektur von argumentativen Schüler*innentexten vor?
- Wie gelangen Geographielehrkräfte zur Diagnose der Schüler*innenkompetenzen durch die Korrektur von argumentativen Texten? Welche qualitativen und quantitativen Aspekte werden hierbei berücksichtigt und wie gehen sie in die Wertung mit ein?
- Wie gut ist die Qualität der Diagnosefähigkeiten der Geographielehrkräfte?
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden Videos von zehn digitalen Textkorrekturen inklusive Laut-Denken-Protokolle mit einer heterogenen Proband*innengruppe bestehend aus Geographielehrkräften aufgenommen. Dazu wurde sich für ein Theoretical Sampling (Glaser & Strauss, 1967) entschieden, wodurch Lehrkräfte mit möglichst kontrastären Schulformen, Schulen, Zweitfächern, Geschlechtern sowie Alter und Berufserfahrung untersucht wurden.
In dem Vortrag werden die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert, inwiefern die Hochschullehre einen Beitrag dazu leisten kann, dass Lehrkräfte bezüglich ihrer Korrektur- und Diagnosekompetenzen unterstützt und gefördert werden könnten. Für die Hochschullehre bedeuten die Ergebnisse, dass die Thematik bereits in der Lehrer*innenausbildung implementiert werden muss, um ausgeprägte Diagnosekompetenzen im Schulalltag einzusetzen und dadurch passende Fördermöglichkeiten für die Schüler*innen ableiten zu können.