Kryptowährungen als kontroverse Innovation: Eine geographische Perspektive
Abstract
In diesem Beitrag befassen wir uns mit der Krypto- und Blockchain-Technologie aus der konzeptionellen Perspektive der kontroversen Innovation. Wir verlagern den Schwerpunkt der Analyse weg von den technischen Aspekten und fokussieren die soziale Kontroverse im Innovationsprozess. Dabei definieren wir eine kontroverse Innovation nicht als Entität (Objekt), sondern als Phase eines Prozesses, in dem eine Neuerung auf Widerstand stößt. Ausgehend von der Beobachtung, dass besonders kontroverse Innovationen als Sprungbrett für bahnbrechende Neuerungen und radikale Veränderungen dienen können, schlagen wir einen dreiteiligen analytischen Untersuchungsrahmen (Logik – relationale Struktur – Spatial Pockets of Innovation) vor, den wir anhand des Falls der Kryptowährungen illustrieren. Daraus leiten wir eine Forschungsagenda ab, die fokussiert wie sich Kontroversen konstituieren, wie sie ausgetragen werden und welche Mechanismen und sozialräumlichen Konfigurationen kontroverse Innovationen zur Adoption verhelfen.