Innovation! – Innovation? – Innovationsfähigkeit: Wie lässt sich ein breiter Innovationsbegriff im Kontext geographischer Forschung konzeptualisieren? (1/2)

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-389
Sitzungsreihe
Gehe zu: Teil (2/2)
Termin
Donnerstag (21. September 2023), 14:30–16:00
Raum
SH 3.107
Sitzungsleitung
Marius Angstmann (WH Gelsenkirchen)
Suntje Schmidt (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS))
Kurz­be­schreib­ung
Die Sitzung befasst sich mit Fragestellungen, die im Kontext eines breit verstandenen Innovationsbegriffs aufkommen, der neben ökonomisch-technologischen, insbesondere auch soziale, ökologische und kulturelle Aspekte des Innovationsgeschehens beinhaltet.
Schlag­wörter
Wirtschaftsgeographie
Yannick Eckhardt (Universität Heidelberg)
Johannes Glückler (Universität Heidelberg)
Kryptowährungen als kontroverse Innovation: Eine geographische Perspektive
Marius Angstmann (WH Gelsenkirchen)
Judith Terstriep (Westfälische Hochschule)
Anna Butzin (WH Gelsenkirchen)
Stefan Gärtner (Westfälische Hochschule)
Elke Dahlbeck (WH Gelsenkirchen)
Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit: Was ist das und wie können wir sie erfassen?
Jonathan Hussels (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS))
Innovationsräumliche Dialektik? Konzeptionelle Ansätze für strukturschwache, ländliche Regionen
Saskia Griffig (Hochschule Niederrhein)
Angelika Krehl (Hochschule Niederrhein)
Ann Marie Krewer (Hochschule Niederrhein)
Was passiert vor der Innovation? Forschende Begleitung einer bottom-up Initiative für soziale Innovationen

Abstract der Sitzung

Innovationen können einen Beitrag dazu leisten, gesellschaftliche Herausforderungen (Grand Challenges) wie bspw. ökologische Transformation, sozio-demografischen Wandel, den Umgang mit disruptiven Ereignissen (z.B. Pandemie) aber auch die Bewältigung sozialer Ungleichheit zu adressieren. Insbesondere disruptive Innovationen sind in dieser Logik folgend Schlüsselelemente in Wandlungsprozessen. Hieraus kann jedoch auch Handlungsdruck auf und für Akteure in Gemeinschaften oder Regionen erwachsen, die als nicht besonders innovativ gelten. Die Förderung von Innovationen wird daher als zentraler Ansatz gesehen, regionale, nationale oder globale Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten, Wohlstand und Lebensqualität zu sichern und regionale Anpassungsfähigkeit sowie Resilienz zu stärken.

Mit dem Ansatz der missionsorientierten Forschungs- und Innovationspolitik zeichnet sich jedoch ein Paradigmenwechsel ab. Neben bisher primär betrachteten technologischen und wirtschaftlichen Aspekten rücken nun insbesondere soziale und gesellschaftliche Mehrwerte von Innovationen in den Fokus. Dies geht einher mit der Erweiterung des Spektrums an Innovationsakteuren: Neben „klassischen Akteuren“ aus Forschung, Entwicklung und Wirtschaft treten vermehrt Sozialunternehmen, Wohlfahrtsorganisationen, Verwaltung und Politik sowie weitere zivilgesellschaftliche Akteure in das Blickfeld. Gleichzeitig wird anerkannt, dass es zur Adressierung nationaler und globaler Herausforderungen, insbesondere auch einer Berücksichtigung translokaler Faktoren und lokaler gesellschaftlicher Bedürfnisse und somit offener und zugleich regionaler Lösungsansätze bedarf.

Ein breites Verständnis des Innovationsbegriffs, welches neben ökonomisch-technologischen, insbesondere soziale, ökologische und kulturelle Aspekte des Innovationsgeschehens inkludiert, führt jedoch zu einer Reihe offener Fragen, wie z.B.:

Die Sitzung verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur konzeptionellen Schärfung und empirischen Untermauerung von gesellschaftlichen Innovationen und dem Begriff der Innovationsfähigkeit zu leisten. Wir freuen uns über Beiträge, die sich auf konzeptioneller, methodischer oder empirischer Ebene mit aktuellen Fragestellungen zu gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit, regionaler Innovationskapazität befassen.