Lineare Infrastrukturlandschaften im Wandel: Chancen und Herausforderungen für eine blau-grüne Transformation von Stadtstraßen und kanalisierten Gewässern
Abstract
Heutige kompakte Städte sind das Resultat intensiver Bauentwicklungen über viele Jahrhunderte. Aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen stehen sie unter hohem Anpassungsdruck (WGBU 2011). Gebaute Infrastrukturen sind zum einen durch ihre Beständigkeit gegenüber Veränderung geprägt, bieten aber zum anderen einen robusten räumlichen Rahmen für die dynamische Stadtentwicklung. Eine wesentliche Herausforderung der klimaangepassten und zukunftsfähigen Stadtentwicklung ist es daher, die Flächen der bislang in der Regel funktional, räumlich und administrativ separierten grauen und blauen linearen Infrastruktursysteme aus Straßen und Gewässern miteinander zu verknüpfen und zu kombinieren, so dass unterschiedliche Nutzungen und Funktionen verträglich untergebracht werden können.
Der interdisziplinäre Forschungsverbund LILAS (Lineare Infrastrukturen im Wandel) befasst sich seit 2020 mit interdisziplinären Perspektiven sowie konzeptionellen Planungs- und Gestaltungsansätzen für die Weiterentwicklung kanalisierter Gewässer und Stadtstraßen für eine nachhaltige Transformation linearer Infrastrukturen in urbanen Räumen. Dabei gilt es die mehrdimensionalen Anforderungen an urbane Infrastrukturen zu berücksichtigen und in integrierten Entwicklungskonzepten durch Ansätze integrierter Planung und multicodierter Prozesse umzusetzen und so multifunktionale Infrastrukturen entstehen zu lassen.
Der Beitrag soll den theoretischen Rahmen für die Beschreibung entsprechender Transformationen von grauen, grünen und blauen Infrastrukturen hin zu multifunktionalen Infrastrukturen des sozio-ökologisch-technische Systems der Stadt erläutern.