Ländliche Räume in Bayern im Kontext des Klimawandels: Sozial-ökologische Transformationen und Akzeptanz nachhaltiger Landnutzungsoptionen

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
HZ 8
Autor*innen
Maximilian Brönner (FAU Erlangen-Nürnberg)
Julia Kieslinger (FAU Erlangen-Nürnberg)
Perdita Pohle (FAU Erlangen-Nürnberg)
Kurz­be­schreib­ung
Der Vortag fokussiert landwirtschaftliche Transformationen in Bayern infolge des Klimawandels. Vorgestellt werden empirische Ergebnisse zur Wahrnehmung klimatischer Veränderungen, Anpassung landwirtschaftlicher Betriebe, Bewertung politischer Vorgaben zum Klima- und Biodiversitätsschutz sowie zur Akzeptanz und Präferenz klimaresilienter Landnutzungsoptionen.

Abstract

Die ländlichen Räume Bayerns erfüllen vielfältige Funktionen: Sie sind Hauptproduktionsräume von Nahrungs- und Futtermitteln, Holz und Energie, besitzen wichtige ökologische Funktionen und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt‑, Natur- und Landschaftsschutz und sind darüber hinaus Lebens‑, Wirtschafts- und Erholungsraum für einen Großteil der Bevölkerung. Umweltveränderungen, Energie- und klimapolitische Entwicklungen sowie der gesellschaftliche und demographische Wandel stellen für die ländlichen Räume Bayerns komplexe Herausforderungen dar. Welche Veränderungen werden ländliche Räume zukünftig erfahren? Wie wird sich der Klimawandel auf die Multifunktionalität auswirken? Welche gesellschaftlichen Ansprüche werden zukünftig an die ländlichen Räume in Bayern gestellt? Diesen Fragen widmen sich empirische Untersuchungen der Autor*innen im Rahmen eines Verbundprojektes des Bayerischen Netzwerkes für Klimaforschung (bayklif), welches durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wird. Mit Hilfe eines transdisziplinären Forschungsansatzes, welcher verschiedene Akteure aus Politik, Umwelt, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einbezieht, werden die unterschiedlichen Perspektiven auf die Entwicklung ländlicher Räume identifiziert und es wird aufgezeigt, inwiefern Klimaveränderungen in den Praktiken der Akteure bereits eine Rolle spielen bzw. von ihnen antizipiert werden. Basierend auf Sekundärdatenanalysen wurden 1) die politischen Rahmenbedingungen in den Themenfeldern Nachhaltigkeit, ländliche Räume, Klima- und Gewässerschutz, Biodiversität, Wald, Landwirtschaft und Energie auf vier verschiedenen Maßstabsebenen (global, EU, national, Bayern) abgesteckt, 2) aktuelle Klimatrends in Bayern herausgearbeitet und Klimawandelsimulationen durchgeführt sowie 3) Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung in Bayern in den letzten 20 Jahren im Hinblick auf den Klimawandel analysiert. Mittels Primärdatenerhebungen (qualitative und quantitative Befragungen) in den Jahren 2022 und 2023 in vier ausgewählten Fokusregionen Bayerns (Landkreise: Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim, Deggendorf, Ostallgäu, Traunstein) wurden Wahrnehmungen der dortigen klimatischen Veränderungsprozesse, bereits erfolgte Anpassungsstrategien landwirtschaftlicher Betriebe, Bewertungen politischer Vorgaben zum Klima- und Biodiversitätsschutz sowie die Akzeptanz und Präferenz klimaresilienter Landnutzungsoptionen erfasst. Im Vordergrund der Erhebungen stand die Perspektive der Landwirte und Landwirtinnen.