Lösungsorientierter Umgang mit planetaren Grenzen im Geographieunterricht
Abstract
Die Tendenz zum “Breaking Boundaries”, wie sie Johan Rockström und Owen Gaffney in ihrem jüngsten, so titulierten Buch signalisierten, zeichnet sich in immer mehr Facetten ab. Dieser zunehmenden Gefährdung der naturräumlichen Lebensgrundlagen durch den Klimawandel, den Verlust der Artenvielfalt und weiter Entwicklungen stehen vielfach kausal damit verknüpfte globalgesellschaftliche Herausforderungen wie Armut, Ernährungsunsicherheiten oder Umweltflucht gegenüber. Das Zusammenwirken beider global zu beobachtender Entwicklungen befeuert zunehmend düstere Szenarien für das 21. Jahrhundert. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie diese, die Lebenszeit heutiger Schülerinnen und Schüler umfassenden Entwicklungen im Unterricht wie pädagogisch, didaktisch und methodisch adäquat aufgegriffen werden können. Dabei gilt es, die realen Entwicklungen hinsichtlich ihrer Kausalitäten, Dimensionen und Konsequenzen abzubilden und Schülerinnen und Schüler zugleich zu Kreativität, Handlungsbereitschaft und Zuversicht zu motivieren. Während bislang vor allem problem- und problemlösungsorientierte Unterrichtsansätze praktiziert wurden, steht mit dem lösungsorientierten Unterrichtsansatz seit Kurzem eine methodische Alternative zur Verfügung, die aktuell auch lerntheoretisch untersucht wird. Im Rahmen dieses Unterrichtsansatzes gilt es, verfügbare, reale, aktuell vorgeschlagene und entwickelte Lösungsansätze sowohl inhaltlich als auch zeitlich in den Mittelpunkt des Unterrichts zu stellen. Anhand konkreter Beispiele wird dieser Ansatz vorgestellt und diskutiert.