Mit Postwachstum in die Zukunft: Impulse für die schulische Bildung aus unterschiedlichen Perspektiven

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 11:00–12:30
Sitzungsraum
SH 1.106
Autor*innen
Lara Brede (Leibniz Universität Hannover)
Christiane Meyer (Leibniz Universität Hannover)
Andreas Eberth (Universität Passau)
Kurz­be­schreib­ung
Für das Erreichen der SDG's ist eine Abwendung vom Wirtschaftswachstumsparadigma notwendig. Auf Grundlage von Fokusgruppen mit Jugendlichen und einer Podiumsdiskussion mit Expert*innen zu Postwachstumsökonomien werden im Impulsvortrag Implikationen für eine zukunftsfähige geographische Bildung abgeleitet.

Abstract

Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 und ihrer 17 Sustainable Development Goals (SDGs) (UN, 2015) wurde mit dem SDG 8 an das vorherrschende Wirtschaftswachstumsparadigma angeknüpft. Es ist jedoch festzuhalten, dass zur Verwirklichung der SDGs beziehungsweise zur „Transformation unserer Welt“ (ebd.) ein neues Paradigma erforderlich ist (Göpel, 2016; Meyer 2022). Unter dem Begriff Postwachstumsökonomien (PWÖ) werden alternative Wirtschaftsformen zusammengefasst, welche unter anderem durch einen nachhaltigen und sinkenden Ressourcenverbrauch, demokratische Mitbestimmung und die Verminderung von Einkommensunterschieden gekennzeichnet sind (Lange, 2014, Eberth & Meyer, 2022). Die Umsetzung von PWÖ ist nur in einer Postwachstumsgesellschaft möglich.

Diese alternativen Ansätze und Überlegungen müssen in die schulische Bildung getragen werden. Aber wie? Hierzu hat ein Forschungsprojekt „‚Wandel statt Wachstum‘ – Die SDGs und Postwachstumsökonomien aus der Perspektive Jugendlicher im Kontext einer gesellschaftlichen Transformation“ (von 2019-2022, gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK)) an der Leibniz Universität Hannover die Perspektiven von Jugendlichen auf Postwachstumsökonomien mittels Fokusgruppen erhoben. 24 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren haben unter anderem diskutiert, wie die Ansätze für PWÖ in die schulische Bildung getragen werden könnten. Ergänzend dazu fand im Rahmen des Projektes „Jugendliche gestalten den Wandel – ‚Facetten einer Transformation unserer Welt‘ für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ (von 2022-2023, gefördert vom MWK) ein Austausch von Expert*innen zu den Fragen statt, wie eine Postwachstumsgesellschaft gestaltet werden kann und welche Rolle insbesondere die schulische Bildung hierbei einnimmt. Vor diesem Hintergrund werden im Impulsvortrag Implikationen für eine zukunftsfähige geographische Bildung abgeleitet.

Literatur:

Eberth, A., & Meyer, C. (2022). »Economics for Future«: Relevanz, Reflexionen, Impulse. In C. Meyer (Hrsg.), »Transfor- ming our World«: Zukunftsdiskurse zur Umsetzung der UN-Agenda 2030, Neue Ökologie 7. (S. 147-172). transcript. doi.org/10.14361/9783839455579-010

Göpel, M. (2016). The Great Mindshift. How a New Economic Paradigm and Sustainability Transformations go Hand in Hand. Berlin: Springer.

Lange, S. (2014). Eine pluralistische makroökonomische Analyse. Rahmenbedingungen einer Postwachstumsökonomie. Ökologisches Wirtschaften 3(29), 46-50.

Meyer, C. (Hrsg.) (2022). »Transforming our World«: Zukunftsdiskurse zur Umsetzung der UN-Agenda 2030. (Neue Ökologie). transcript Verlag. doi.org/10.14361/9783839455579

UN: United Nations (2015). Transforming our World: The 2030 Agenda for Sustainable Development. Zugriff am 07.03.2023: https://sustainabledevelopment.un.org/post2015/transformingourworld/publication