Partizipativ forschen in institutionellen Settings: Beobachtungen aus geographischer Forschung mit Kindern und Jugendlichen
Abstract
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit partizipativen Forschungsansätzen in institutionellen Kontexten am Beispiel geographischer Forschung mit Kindern und Jugendlichen. In der qualitativen Forschung haben partizipative Ansätze in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen, insbesondere in der Forschung mit jungen Menschen. Forschende in diesem Feld versprechen sich von partizipativen Erhebungs- und/oder Auswertungsmethoden etwa die Teilnehmenden und ihre Lebenswelt besser zu verstehen und Bedingungen der sonst gesellschaftlich meist vorherrschenden generationalen Ordnungen aufzubrechen, um so Macht- und Verantwortungsfragen neu auszuloten. Schulen und Kindertageseinrichtungen sind wichtige Orte für geographische Forschung mit jungen Menschen. Hier können Forschende viele Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen erreichen, erhalten Unterstützung, um Kontakte zu jungen Menschen aufzubauen sowie bei der praktischen Planung und Durchführung. Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die mit der Institutionalisierung von Forschungssettings einhergehen, welche den potenziell ermöglichend gedachten partizipativen Ansatz entgegenlaufen können. Dieser Beitrag möchte anhand von Beispielen empirischer geographischer und geographiedidaktischer Forschung mit Kindern und Jugendlichen dazu anregen, sich mit der Bedeutung von Kontexten partizipativ gedachten Forschens auseinanderzusetzen.