Planetary Health: Ein lohnendes Konzept für den Geographieunterricht!?

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 18:15–19:45
Sitzungsraum
HZ 13
Autor*innen
Hannah Lathan (Universität Vechta)
Leif Mönter (Universität Vechta)
Christian Wittlich (Universität Bremen)
Kurz­be­schreib­ung
Ziel des Beitrags ist es, die grundlegende Konzeption einer um PH erweiterten BNE vorzustellen und Möglichkeiten der didaktisch-methodischen Inwertsetzung dieses Ansatzes für den Geographieunterricht aufzuzeigen und zu diskutieren.
Schlag­wörter
Planetary Health, BNE, Transformative Bildung, Regionales Lernen, Außerschulisches Lernen

Abstract

Der Klimawandel ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die größte Gesundheitsbedrohung der Menschheit. Extremwetterereignisse, die Verschiebung der phänologischen Jahreszeiten und das Auftreten von invasiven Neobiota sind nur einige Beispiele für Gesundheitsrisiken, die vom Klimawandel ausgehen. Das Konzept der Planetary Health (PH) begreift den Menschen selbst als Teil der Natur und geht von der Annahme aus, dass der Mensch nicht gesund sein kann, wenn die Erde krank ist (vgl. Traidl-Hoffmann et al. 2021). Erste Bestrebungen der Planetary-Health-Alliance versuchen das Konzept für die Ausbildung in medizinischen Berufen in Wert zu setzen (vgl. Fearron Guzmán et al. 2021). Auch eine Integration des PH-Ansatzes in eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Querschnittsaufgabe aller Unterrichtsfächer ist, erscheint gewinnbringend, denn er kann Lernende für den Zusammenhang von planetarer und individueller Gesundheit sensibilisieren und einen engen Lebensweltbezug schaffen.

Das von der DBU geförderte Projekt „Planetary Health in der regionalen Bildung“ (PH:regBi) hat zum Ziel, Lernmodule zu entwickeln, in denen die Schüler:innen der Klassen 5 bis 13 dazu befähigt werden, die Folgen des Klimawandels für die individuelle und globale Gesundheit zu erkennen sowie Handlungsmöglichkeiten zur nachhaltigen und klimaresilienten Gestaltung ihres Nahraumes zu entwickeln und zu erproben. Im Fokus stehen dabei die Themen Hitze(-Wellen), Hochwasser, Neobiota und Versorgungssicherheit, die sich in den Lehrplänen und Bildungsstandards vieler Unterrichtsfächer wiederfinden (vgl. u.a. DGFG 2020). Das Projekt basiert auf dem handlungsorientierten Bildungskonzept des Regionalen Lernens 21+ sowie dem Dreiklang Erkennen, Bewerten und Handeln (vgl. Engagement Global 2016). Im Projekt werden Kooperationen mit verschiedenen Expert:innen aus dem Gesundheitsbereich sowie fachdidaktischen Disziplinen, regional ansässigen Unternehmen mit direktem Arbeitsfeld im klimaresilientem Bauen und der nachhaltigen Landschaftsgestaltung sowie außerschulische Bildungseinrichtungen und Schulen angestrebt.

Ziel des Vortrags ist es, die grundlegende Konzeption einer um PH erweiterten BNE vorzustellen und Möglichkeiten der didaktisch-methodischen Inwertsetzung dieses Ansatzes für den Geographieunterricht aufzuzeigen und zu diskutieren.

Literatur:

DGfG ‐ Deutsche Gesellschaft für Geographie (Hrsg.) (2020): Bildungsstandards im Fach Geographie für den Mittleren Schulabschluss.

Engagement Global (Hrsg.) (2016): Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bonn.

Faerron Guzmán, C. A. et al. (2021): The Planetary Health Education Framework.

Traidl‐Hoffmann, C.; Schulz, C.; Herrmann, M.; Simon, B. (Hrsg.) (2021): Planetary Health. Klima, Umwelt und Gesundheit im A