Praktiken digitaler Partizipation in Mixed Reality Anwendungen bei architektonischen und städtebaulichen Vorhaben

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 09:00–10:30
Sitzungsraum
SH 3.104
Autor*innen
Heike Lüken (HCU Hamburg)
Kurz­be­schreib­ung
Der Beitrag reflektiert die im Projekt PaKOMM – Partizipation: Kollaborativ und Multimedial - beobachtbaren Partizipations- und Digitalisierungspraktiken auf der Folie seines Beitrag zugunsten einer transparenteren, effektiveren und effizienteren Entscheidungsfindung in kollaborativen Beteiligungsprozessen.

Abstract

Digitale Bürgerbeteiligung ist zu einem festen Format in demokratischen Gesellschaften geworden. Obwohl frühzeitige, umfassende und transparente Beteiligung der Schlüssel für erfolgreiche Planungsprozesse ist, gibt es bisher nur wenige Beispiele mit multimedialen Beteiligungsansätzen. Im Projekt PaKOMM – Partizipation: Kollaborativ und Multimedial - werden Mixed Reality Anwendungen entwickelt, die unterschiedlichen Stakeholder:innen eine gemeinschaftliche Planung von architektonischen und städtebaulichen Vorhaben auf Augenhöhe ermöglicht. Das Projekt sucht einen Beitrag zugunsten einer transparenteren, effektiveren und effizienteren Entscheidungsfindung in kollaborativen Beteiligungsprozessen zu leisten. Seit Sherry Arnsteins „Ladder of Participation” (1969) hat Partizipation einen festen Platz im Diskussionsprogramm der Urban Studies, wobei die Beurteilung der Potentiale als ein ebenso grundlegendes Recht (Lefebvre, Harvey) wie albtraumhaft (Miessen) beurteilt werden und sich auch in der städtebaulichen Planungspraxis in diesem Rahmen abspielen. Die Digitalisierung partizipativer Planungsprozesse stellt zum einen eine Übersetzung von Daten, Visualisierungen und Modellen in datenbasierte Technologien dar. Zum anderen werden Prozesse des Designs und der Co-Kreation, der Arbeitsteilung und der Abstimmung mit Hilfe dieser Technologien unterstützt, ggf. dezentralisiert und vervielfacht. In praxistheoretischer Perspektive sollen in meinem Beitrag die im Projekt PaKOMM beobachtbaren Praktiken der Digitalisierung und Praktiken der Partizipation auf ihren Mehrwert für die Beteiligungs- und Planungspraxis hin reflektiert werden. Insbesondere die kulturwissenschaftliche Reflexion dieser Praktiken stellt sich für die bisher noch geringen empirischen Untersuchungen zu Partizipation sowie in Anbetracht der Veränderungen urbaner Räume und Arbeits- und Lebenswelten als bedeutsam heraus.