Publikationsorte, Netzwerke, Better Science and Solidarity in Bezug auf interdisziplinär angelegte humangeographische Forschung

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
HZ 5
Autor*innen
Itta Bauer (Universität Zürich; ETH Zürich)
Lara Landolt (Universität Zürich)
Carlotta Reh (Universität Zürich)
Sara Landolt (Universität Zürich)
Kurz­be­schreib­ung
Der Kurzbeitrag wirft drei Fragen auf: Wo und wie publizieren wir interdisziplinär angelegte geographische Forschung? Welches Netzwerk ist offen für «Grenzgänger*innen» und unterstützt die berufliche Entwicklung von Nachwuchsforschenden? Wie setzen wir Better Science and Solidarity konkret um?
Schlag­wörter
Better Science, Reflexion Wissenschaftspraxis, Nachwuchsförderung

Abstract

In einem laufenden Forschungsprojekt (SNSF-192207, 2021-2024) zum selektiven Übertritt Jugendlicher ans Gymnasium in der Stadt Zürich, der massgeblich durch eine zentrale Aufnahmeprüfung reguliert wird, untersucht ein Team aus zwei Promovierenden und zwei Projektleiterinnen das komplexe Zusammenspiel von verschiedenen Akteursgruppen an dieser Bildungsschwelle: Vertreter*innen bildungspolitischer Governance, Akteure mit marktwirtschaftlichen Interessen wie professionelle Lernstudios oder Privatcoaches, sozialkritische Bildungsinitiativen für begabte Schüler*innen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien, die kostenlose Vorbereitungskurse für die zentrale Aufnahmeprüfung anbieten und Kinder auch während der Probezeit am Gymnasium unterstützen, engagierte Lehrpersonen, die sich für mehr Chancengerechtigkeit an diesem auch sozial sehr selektiven Bildungsübertritt für ihre Schüler*innen einsetzen. Nicht zuletzt gilt unser Interesse aber auch den Perspektiven und Erfahrungen von Jugendlichen und ihren Familien, die wir ethnographisch über den Zeitraum von einem Jahr während und nach der Vorbereitungszeit begleitet haben.

Während dieses Forschungsprojektes stossen wir immer wieder an sichtbare Grenzen und weniger sichtbare Grenzziehungen, die erstens Fragen nach der Offenheit von geographischer Forschung aufwerfen und zweitens klar aufzeigen, dass es ein Seiltanz sein kann interdisziplinären Forschungsfragen so nachzugehen, dass sie auch eine disziplinäre Verortung und ein tragbares Netzwerk finden können.

Konkret möchten wir diesen «Seiltanz» an folgenden Fragen erläutern: