Räumliche Disparitäten des Populismus in Deutschland und ihre Erklärung
Abstract
In einem für Deutschland repräsentativen, großen Datensatz mit 5282 Befragten, der ungewöhnlich kleinräumig bis hinunter zur Gemeindeebene räumlich differenziert ist, wurde mit in der Populismusforschung einschlägig etablierten Items untersucht, inwiefern populistische Einstellungen (a) mit etwa 300 anderen Eigenschaften der Befragten auf der Individualebene zusammenhängen, (b) mit Merkmalen der kleinräumigen sozialen Aggregate (z.B. Gemeinden und Landkreise) zusammenhängen, in denen die Befragten leben, (c) wie sich diese räumlichen Disparitäten des Populismus durch eine Mehrebenen-Analyse erklären lassen, die sowohl Merkmale der Individuen wie auch Merkmale der räumlichen Aggregate berücksichtigt. Auf diese Weise wird das Phänomen des „ruralen Populismus“ für Deutschland empirisch differenziert beschrieben und auch eine theoretische Einordnung als Erklärung versucht. Zugrunde liegen Daten der kürzlich erhobenen sog. 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD, die jedoch etwa zur Hälfte auch Konfessionslose beinhaltet.