Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Niedersachsen

Abstract

Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung liefert Ergebnisse für die zukünftigen Bevölkerungszahlen aller kreisfreien Städte, Landkreise sowie ausgewählter Gemeinden mit etwa 50000 Einwohnern in Niedersachsen getrennt nach Geschlecht und Alter. Sie ist eine wichtige Basis für Entscheidungsträgerinnen und -träger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, so zum Beispiel für die Festlegung des zukünftigen Bedarfs an Kinderbetreuungs- und Pflegeangeboten, der kommunalen Finanzplanung im Rahmen des Länderfinanzausgleichs oder im (öffentlichen) Wohnungsbau. Neben der Entwicklung der Bevölkerungsentwicklung bietet die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung die Möglichkeit, demographische Wandlungsprozesse regional abzuschätzen.

Die Berechnung basiert auf der Kohorten-Komponenten-Methode, welche die jährlichen Bevölkerungszahlen unter Berücksichtigung der vorausberechneten Bevölkerungsbewegungen, also Wanderungen, Sterbefälle und Geburten, fortschreibt. Um diese Bewegungen vorauszuberechnen, sind Annahmen bezüglich ihrer Entwicklung zu treffen, welche sich an der koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung von Bund und Ländern orientieren.

Zur Vorausberechnung wird ein rein deterministisches Modell verwendet. Die Bevölkerungsentwicklung leitet sich ausschließlich aus den getroffenen Annahmen und der Bevölkerungsstruktur zu Beginn der Berechnung ab. Unsicherheiten der Berechnung werden mittels sogenannter Varianten, also verschiedenartiger Annahmen hinsichtlich einzelner Parameter, abgebildet. Eine quantitative Einschätzung der Unsicherheit einzelner Berechnungsergebnisse ist nicht möglich, da es sich um kein stochastisches Verfahren handelt. Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung kann daher nicht als sichere Prognose verstanden werden. Ziel der regionalisierten Vorausberechnung ist es vielmehr, langfristige Trends relevanter Parameter abzugreifen und die demographischen Auswirkungen dieser Trends zu veranschaulichen. Kurzfristig unerwartete Schwankungen können hierbei meist nicht berücksichtigt werden.

Neben der Diskussion des Vorgehens bei der Vorausberechnung soll der Vortrag Raum bieten, um die Ergebnisse und deren Auswirkungen zu diskutieren. Weiterhin werden verschiedene Möglichkeiten erläutert, wie die berechneten Zahlen adressatengerecht veröffentlicht und visualisiert werden können.