Stadt von übermorgen: Trends erfassen – lokale Zukunftsdiskurse führen

Abstract

Stadtentwicklungspolitik muss neben aktuellen Krisen und drängenden Aufgaben auch langfristige Entwicklungen in den Blick nehmen. In Zeiten anhaltender Krisendynamiken und planerischer Unsicherheiten fällt das zunehmend schwer.

Gleichwohl in Zeiten enormer Entwicklungsgeschwindigkeiten und Veränderungsdynamiken nicht alle Rahmenbedingungen von übermorgen jetzt schon absehbar sind, so gilt es dennoch, sich bereits heute durch eine umfassende Betrachtung relevanter Trends auf mögliche Zukünfte vorzubereiten.

Im Rahmen des Forschungsprojektes des BBSR “Stadt von übermorgen” wurden aktuelle Trends aufbereitet und zu „Trendmolekülen“ weiterentwickelt sowie Arbeitsmaterialien erstellt, die für kommunale Zukunftsdiskurse genutzt werden können. Ein wesentliches Element ist es dabei, Trendwissen zu nutzen und auf lokale Gegebenheiten und Räume zu projizieren, um darüber mögliche räumliche Entwicklungen sowie Zukunftsoptionen und Herausforderungen zu identifizieren.

Wenn Stadtentwicklungspolitik nicht nur kurzfristig agieren, sondern auch langfristig klug steuern soll, dann müssen Stadtentwicklungsakteure aller politischen Ebenen den Mut haben, unter Bedingungen der Unsicherheit und des Unvorhersehbaren weiter zu denken - bis ins Übermorgen.

Damit verbunden ist eine grundlegende Frage: Wie wollen wir leben? Kommunale Zukunftsdiskurse mit einer Vielfalt lokaler Akteure sind dazu geeignet, Orientierung zu erzeugen und Impulse zu setzen. Das Governancesetting kann dabei entscheidend sein: Werden zukunftsoffene, mutige Denker und pragmatische Macher zusammengebracht, so kann es gelingen, trotz aller Krisen und Herausforderungen Stadtzukunft positiv zu denken und Gestaltungsmöglichkeiten zu identifizieren.

In dem Kurzvortrag werden die im BBSR-Projekt entwickelten Trendmoleküle, die Arbeitsmaterialien bzw. Tool-Box der „Stadt von übermorgen“ sowie erste Erfahrungen aus lokalen Zukunftsdiskursen ausgewählter Kommunen kurz vorgestellt.