UN-Nachhaltigkeitsziele für Städte und Siedlungen und die Rolle von Fernerkundungsdaten

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
HZ 14
Autor*innen
Monika Kuffer (University of Twente)
Kurz­be­schreib­ung
Die Lokalisierung des Nachhaltigkeitsziels 11, ist essentiell für Städte um Fortschritte in Bereichen von Inklusivität, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu messen. Allerdings verfügen Städte, insbesondere Städte im Globalen Südens, oft nicht über ausreichende Daten. Mit Hilfe von Fernerkundungsdaten können solche Datenlücken gefüllt werden, um den Fortschritt der Nachhaltigkeitsziele zu überwachen.

Abstract

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zielt auf eine grundlegende Verbesserung der Lebensverhältnisse aller Menschen ab (einschließlich zukünftige Generationen) und dem Schutz unseres Planeten. Das „Leave No One Behind“ (LNOP) Prinzip, ist unterteilt in 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs), deren Umsetzung mit 231 Indikatoren gemessen wird. Das Nachhaltigkeitsziel 11 beschäftigt sich mit Städten und Siedlungen, 15 Indikatoren messen hier Themen im Bereich von Inklusivität, Sicherheit, Nachhaltigkeit etc.

Die Lokalisierung der Indikatoren ist insbesondere für Ziel 11 wichtig, um deren Fortschritt zu messen und den lokalen Diskurs über Nachhaltigkeit zu fördern. UN-Habitat unterstützt Voluntary Local Reviews (VLRs) von Städten und Regionen. Jedoch ist die Datenlage zur Unterstützung von VLRs sehr unterschiedlich und viele Institutionen verfügen nicht über ausreichende Daten. Große Datenlücken sind vor allem ein Thema in den schnell wachsenden Städten des Globalen Südens, allerdings haben auch Städte im Globalen Norden oft eine eingeschränkte Datenlage. Mit Hilfe von Fernerkundungsdaten können solche Datenlücken gefüllt werden, um den Fortschritt des LNOP Prinzips zu überwachen. Allerdings verfügen viele städtische Institutionen nicht über eine ausreichende Kapazität um Fernerkundungsdaten effektiv zu nutzen. Globale Initiativen wie der EO Toolkit, eine Initiative von UN-Habitat und FernerkundungsexpertInen, versuchen Fernerkundungsdaten für lokale Interessensgruppen zugänglich zu machen und Anwendungsbeispiele aufzuzeigen. Von besonderer Wichtigkeit ist hier das FAIR (Findability, Accessibility, Interoperability, and Reusability) Datenprinzip, das Daten zugänglich macht, aber sie auch für Benutzer gut dokumentiert. Anhand von öffentlich zugänglichen Fernerkundungsdaten werden Beispiele vorgestellt, wie städtische Nachhaltigkeitsindikatoren überwacht werden können (e.g., informale Stadtgebiete, Fläschenverbrauch). Globale Anwendungsbeispiele sind basiert auf verschiedenen Forschungsprojekte, z.B. IDEAMAPS (https://ideamapsnetwork.org) und IDeAMapSudan (https://www.idea-maps.net), mit Beispielen aus Afrika, Lateinamerika und Asien.