Wer Wind(anlagen) sät, wird Probleme ernten: Proteste gegen den Windenergieanlagenbau in Deutschland
Abstract
Im Zuge der Energiewende plant die Bundesregierung den weiteren Ausbau der Windenergie, da diese Form der Stromerzeugung in vergleichender Perspektive mittel- bis langfristig die größten Potentiale verspricht. Dagegen regt sich jedoch umfassender gesellschaftlicher Widerstand vorrangig in ländlichen Regionen, der im vorliegenden Beitrag – durch die Auswertung unterschiedlicher Plattformen wie »Windwahn«, »Vernunftkraft« und »Gegenwind« – hinsichtlich gewählter Organisationsformen (Strukturen und Prozesse) und Kommunikationsstrategien (Frames und Kampagnen) analysiert werden soll. Bundesweit haben sich insgesamt 977 Widerstandsformen (Bürgerinitiativen, Vereine, Verbände, usw.) identifizieren lassen (Stand: Ende 2021). Neben der institutionellen Verfasstheit dieser Proteste stehen die – auf den Homepages und Facebook-Auftritten zum Vorschein kommenden – hegemonialen Deutungen im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Die Widerstände thematisieren dabei wirtschaftliche, gesundheitliche und naturschutzrechtliche Risiken von Windenergieanlagen.