Wer Wind(anlagen) sät, wird Probleme ernten: Proteste gegen den Windenergieanlagenbau in Deutschland

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 11:00–12:30
Sitzungsraum
SH 1.109
Autor*innen
Thorsten Winkelmann (FAU Erlangen-Nürnberg)
Kurz­be­schreib­ung
Die Proteste gegen Windkraftanlagen (WKA) sind regional zwar unterschiedlich verteilt, gewinnen aber an Gewicht und professionalisieren sich zunehmend. Der vorliegende Beitrag analyisiert die unterschiedlichen Widerstandsformen und die Kritik.

Abstract

Im Zuge der Energiewende plant die Bundesregierung den weiteren Ausbau der Windenergie, da diese Form der Stromerzeugung in vergleichender Perspektive mittel- bis langfristig die größten Potentiale verspricht. Dagegen regt sich jedoch umfassender gesellschaftlicher Widerstand vorrangig in ländlichen Regionen, der im vorliegenden Beitrag – durch die Auswertung unterschiedlicher Plattformen wie »Windwahn«, »Vernunftkraft« und »Gegenwind« – hinsichtlich gewählter Organisationsformen (Strukturen und Prozesse) und Kommunikationsstrategien (Frames und Kampagnen) analysiert werden soll. Bundesweit haben sich insgesamt 977 Widerstandsformen (Bürgerinitiativen, Vereine, Verbände, usw.) identifizieren lassen (Stand: Ende 2021). Neben der institutionellen Verfasstheit dieser Proteste stehen die – auf den Homepages und Facebook-Auftritten zum Vorschein kommenden – hegemonialen Deutungen im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Die Widerstände thematisieren dabei wirtschaftliche, gesundheitliche und naturschutzrechtliche Risiken von Windenergieanlagen.