Zurück aus dem Feld: Und jetzt?
Abstract
Das Zurückkommen aus dem Feld ist in der ethnographischen Forschung ein essenzieller Prozess, der die nötige Distanz zum Feld für eine reflektierte Auswertung des Datenmaterials wiederherstellt (Breidenstein et al., 2020, pp. 49–50). Doch wie funktioniert das Zurückkom-men für den Forschenden nachdem sich über Monate an den neuen Alltag gewöhnt, soziale Beziehungen aufgebaut und Räume erschlossen hat. Obwohl sich die physisch-räumliche Umgebung ändert, erscheint das Altbekannte in neuem Licht. Vorstellungen von Räumen haben sich erweitert und verschwimmen mit dem Gewohnten, sodass sich Perspektiven auf räumliche Gegebenheiten ändern. Die Alltagsräume von früher erschließen sich neu und wer-fen grundsätzliche Fragen auf. Ich möchte in meinem kurzen Beitrag mein Zurückkommen nach einem dreimonatigen Aufenthalt in Brasilien näherbringen und über Fotos und Audios Gefühle zugänglich machen und Fragen aufwerfen. Das Ziel ist zu zeigen, wie der Prozess des Zurückkommens sich manifestieren kann, fokussiertes Arbeiten mit dem Material er-schwert, aber auch neue räumliche Denkmuster aufzeigen kann.
Breidenstein, G., Hirschauer, S., Kalthoff, H., & Nieswand, B. (2020). Ethnografie: Die Praxis der Feldforschung (3. Aufl.). Stuttgart.