Ende der Städte: Zukunft auf dem Land? Veränderungen von Standortentscheidungen im Stadt-Umland-Land-Verhältnis in Zeiten der Krise (1/2)

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-264
Sitzungsreihe
Gehe zu: Teil (2/2)
Termin
Mittwoch (20. September 2023), 14:30–16:00
Raum
HZ 15
Sitzungsleitung
Anna Growe (Universität Kassel)
Kati Volgmann (ILS)
Kurz­be­schreib­ung
Aktuelle Krisen wie die Corona-Pandemie, ein inflationsbedingter Anstieg der Kosten für Mobilität und Energie sowie neue Unsicherheiten bei der Infrastrukturstabilität für die Strom- und Wärmeversorgung infolge des Ukrainekrieges beeinflussen die Standortentscheidungen von Haushalten und Unternehmen. Es stellt sich die Frage, welche neuen Muster der Siedlungs- und Raumentwicklung die Krisen hervorbringen und welche Veränderungen das Stadt-Umland-Land-Verhältnis nach einer Phase des Kernstadtbooms in den 2010er bis 2020er Jahren aktuell durchläuft.
Schlag­wörter
Regionalentwicklung, Ländlicher Raum, Krisen, Post-Corona
Martina Schorn (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Anna Kajosaari (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Alexander Barnsteiner (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Fabian Windhager (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Alois Humer (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Wohnstandortpräferenzen im Kontext von Krisen: Krisen als Treiber oder Barriere von residentieller Mobilität?

Abstract der Sitzung

Die Wirkung aktueller Krisen führt zu neuen Mustern der Siedlungs- und Raumentwicklung. Die Corona-Pandemie, ein inflationsbedingter Anstieg der Kosten für Mobilität und Energie sowie neue Unsicherheiten bei der Infrastrukturstabilität für die Strom- und Wärmeversorgung infolge des Ukrainekrieges beeinflussen die Standortentscheidungen von Haushalten und Unternehmen und damit die der Siedlungs- und Raumentwicklung. Die Medien sprechen während der Coronapandemie schon von einem „Ende der Städte“ und prophezeiten die „Wiederkehr des Ländlichen“.

Die Bewertung neuer Standortanforderungen an das Wohnen und Arbeiten kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen. So sind große Wohnungen mit einem weiteren Zimmer für Homeoffice-Tätigkeiten im Umland großer Städte finanziell günstiger als in den Zenten der Großstädte selbst. Gleichzeitig steigen die Mobilitätskosten und Energiekosten in dünn(er) besiedelten Räumen im Vergleich zu kompakten Quartieren in städtischen Lagen.

In dieser Session wird der Frage nachgegangen, welche neuen Muster der Siedlungs- und Raumentwicklung die Krisen hervorbringen und welche Veränderungen das Stadt-Umland-Land-Verhältnis nach einer Phase des Kernstadtbooms in den 2010er bis 2020er Jahren aktuell durchläuft.

Angestrebt werden Beiträge, die theoretisch-konzeptionell die Frage diskutieren, wie Menschen ihre Standortpräferenzen für Wohnen und Arbeiten durch Krisen und die damit einhergehende Unsicherheit verändern. Darüber hinaus sind empirisch Beiträge willkommen, die sich beispielsweise mit Analysen von (kleinräumigen) Beschäftigungsdaten, demographischen Daten (bspw. zum Bevölkerungsstand oder zum Wanderungsverhalten) oder mit Analysen von Immobilienmärkten (bspw. Gewerbemieten, Wohnmieten oder Bautätigkeit) auseinandersetzen.

Die eingereichten Beiträge sollten sich überwiegend (wenn auch nicht ausschließlich) mit folgenden Fragen befassen: