Perspektiven der Emotions-, Raum- und Planungsforschung auf lokale Konfliktdynamiken (1/2)

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-270
Sitzungsreihe
Gehe zu: Teil (2/2)
Termin
Mittwoch (20. September 2023), 14:30–16:00
Raum
SH 1.105
Sitzungsleitung
Hanna Seydel (Dortmund)
Maria Budnik (FH Erfurt)
Kurz­be­schreib­ung
Die Session möchte einen interdisziplinären Austausch zwischen der Konflikt-, Emotions-/Affekt- sowie der Stadt- und Raumforschung zu folgenden Fragen ermöglichen: 1) wie die Konstruktion von Räumen mit der Entstehung und dem Verlauf von Konflikten in Wechselwirkung stehen; 2) wie, aufbauend auf dem emotional turn in den Sozialwissenschaften, Emotionen in lokalen Konfliktdynamiken wirksam und bearbeitbar werden.

Abstract der Sitzung

In dem Bemühen, antidemokratische und populistische Erfolge, gesellschaftliche Spaltungstendenzen und Mobilisierungen zu erklären, steigt das Interesse für das Lokale als Ort, an dem Konflikte manifest, verhandelt und bearbeitbar werden. Auch und gerade vor dem Hintergrund multipler gesellschaftlicher Krisen, wie der Pandemie, dem Krieg in Europa, Energie‑, Finanz- und Klimakrise, tritt das Lokale als multidimensionaler konflikthafter Raum in Erscheinung. Bei der Bearbeitung solcher Konflikte zeigt sich immer wieder, dass neben vermeintlich rationalen Argumenten auch Affekten und Emotionen eine zentrale Bedeutung zukommt.

Konflikte, die sich auf lokaler Ebene zeigen, entzünden sich dann zum Beispiel an Zuwanderung, sozialökologischen Fragen der Transformation oder der Nutzung, Weiterentwicklung und Gestaltung von sozialen und gebauten Räumen. Häufig wird deutlich, dass Menschen zwar am gleichen Ort aber in unterschiedlichen, sich überlagernden Räumen leben, was Spannungen erzeugt, gesellschaftliche Machtverhältnisse spiegelt und zu konflikthaften Auseinandersetzungen führen kann. Die Aneignung und Konstruktion von Räumen durch soziale Gruppen sowie deren Wechselwirkungen beeinflussen wiederum die Emotionalität und die Dynamik von Konflikten.

Die Session widmet sich daher zwei Fragen: Erstens, wie die Konstruktion von Räumen mit der Entstehung und dem Verlauf von Konflikten in Wechselwirkung stehen; zweitens, wie, aufbauend auf dem emotional turn in den Sozialwissenschaften, Emotionen in lokalen Konfliktdynamiken wirksam und bearbeitbar werden. Die Session möchte einen interdisziplinären Austausch zwischen der Konflikt‑, Emotions-/Affekt- sowie der Stadt- und Raumforschung ermöglichen. Deshalb freuen wir uns besonders – aber nicht ausschließlich – auf Einreichungen aus diesen und verwandten Disziplinen. Wir laden ausdrücklich Beiträge mit theoretischer und empirischer Perspektive ein.

Mögliche Fragen und Themen für die Session, denen sich die Beiträge widmen können: