Regionale Bevölkerungsprognosen (2/2)
Abstract der Sitzung
Regionale Bevölkerungsprognosen sind Grundlage für die Raumordnung und einer Reihe weiterer wichtiger Politikfelder. Entscheidungen, die auf diesen Grundlagen getroffen werden, haben direkte Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bevölkerung, vor allem in Regionen, in denen nach den Ergebnissen regionaler Bevölkerungsprognosen Bevölkerungsverluste und überdurchschnittliche Alterung zu erwarten sind. In den Städten ist die Außenwanderung der dominante Prozess. Die Folgen betreffen nicht nur die Planung und Bereitstellungen von Infrastruktureinrichtungen und öffentlichen Dienstleistungen, sondern auch Investitionsentscheidungen für Wohnraum und Arbeitsplätze sowie Wanderungsentscheidungen privater Haushalte. In Deutschland werden regionale Prognosen außer vom BBSR auch von Statistischen Ämtern, Städten und Gemeinden sowie privaten Einrichtungen erstellt. Vergleiche unterschiedlicher regionaler Prognosen zeigen, dass bereits geringe Unterschiede in den Prognoseannahmen regional erhebliche Auswirkungen auf die Prognoseergebnisse haben können. Vor diesem Hintergrund ist auch die Rolle von regionalen Bevölkerungsprognosen in Demographisierungs- und Peripherisierungsdiskursen zu sehen. Sowohl die Wahl der Methodik als auch die Setzung der Annahmen sind jeweils kritisch zu hinterfragen und transparent zu kommunizieren.
In der Sitzung sollen u.a. folgende Aspekte thematisiert werden: Fragen zur Methodik (z.B. wahrscheinlichkeitsbasierte Ansätze, Maßstabsabhängigkeit), zu den empirischen Grundlagen für die Setzung von Annahmen (insbesondere Binnen und Außenwanderung), zur Visualisierung und Kommunikation von Prognoseergebnissen sowie zur Rolle von regionalen Prognosen in Planungs- und Politikdiskursen. Neben Beiträgen zu regionalen Prognosen in Deutschland sind auch Einreichungen zu Vergleichen mit anderen Ländern erwünscht.