Urbane Gesundheit: Menschliche Gesundheit im städtischen Umfeld (1/3)

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-370
Sitzungsreihe
Termin
Donnerstag (21. September 2023), 14:30–16:00
Raum
HZ 9
Sitzungsleitung
Carsten Butsch (Universität Bonn)
Dennis Schmiege (Universitätsklinikum Essen (UKE))
Kurz­be­schreib­ung
Die Sitzung bietet einen Überblick geographischer Perspektiven auf urbane Gesundheit. In der Diskussion wird der Beitrag der Geographie zur Konzeptualisierung von Städten als Möglichkeitsräume für eine gesunde Lebensgestaltung herausgearbeitet.
Schlag­wörter
Stadtgeographie, Geographische Gesundheitsforschung, Planetary Health
Lisa Kamphaus (Universität Münster)
Iris Dzudzek (Universität Münster)
Gleiche gesundheitliche Chancen für alle: Von Gesundheits-Settings zu Verhältnisprävention
Aline Krumreihn (HS Gesundheit Bochum)
Heike Köckler (HS Gesundheit Bochum)
Andrea Rüdiger (TU Dortmund)
Ein transdisziplinärer Roundtable-Prozess zu StadtGesundheit im Ruhrgebiet

Abstract der Sitzung

Der städtische Kontext beeinflusst menschliche Gesundheit durch seine physischen Charakteristika, spezifischen Sozialstrukturen und die lokalen Gesundheitssysteme. Der Einfluss des Städtischen ist dabei höchst ambivalent: gesundheitsfördernden Faktoren, wie sozialen Netzwerken, hochspezialisierter Gesundheitsinfrastruktur etc. stehen krankmachende Faktoren, wie Luftverschmutzung, Stress etc. gegenüber. Kennzeichnend sind dabei intraurbane Disparitäten im Gesundheitszustand, die in der Analyse lange vernachlässigt wurden.

Urban Health hat sich international als interdisziplinäres Forschungsfeld etabliert, das sich mit komplexen Wechselwirkungen verschiedener Einflussfaktoren auf menschliche Gesundheit beschäftigt. Das Forschungsfeld ist damit auch wegweisend für ein neues Verständnis von menschlicher Gesundheit: das biomedizinische Verständnis hinter sich lassend wird Gesundheit in größere Kontexte eingeordnet, wie es etwa bei den Ansätzen One Health oder Planetary Health der Fall ist.

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieser Sitzung, einen Überblick aktueller geographischer Perspektiven auf urbane Gesundheit zu geben. Vorträge können dabei einen Umweltbezug haben – z.B. Wasser und Gesundheit, urbane Grünflächen und Gesundheit –, soziale Kontexte – z.B. Gesundheit im Quartier, Gesundheit spezifischer städtischer Gruppen – oder urbane Gesundheitssysteme adressieren. Vorträge, die sich mit Fragen des Klimawandels befassen, werden in einer eigenen Sitzung behandelt (s.u.).

Neben der reinen Analyse sind die Vortragenden aufgefordert, einen Ausblick zu liefern, in dem sie auf Grundlage ihrer Ergebnisse darstellen, welches Potential Städte haben, zu gesünderen Orten zu werden. Die Diskussion aller Beiträge erlaubt so, den geographischen Beitrag zur Konzeptualisierung von Städten als Möglichkeitsräume für eine gesunde Lebensgestaltung herauszuarbeiten.

Diese ist eine von zwei Sitzungen, die urbane Gesundheit thematisieren. Vorträge adressieren hier die vielfältigen Einflüsse des urbanen Kontexts auf menschliche Gesundheit. Vorträge, die explizit den Klimawandel adressieren, werden in der Sitzung „Urban health – Challenges of climate change“ (Elke Hertig/Markus Keck) behandelt.