Design-Based Research in der Geographiedidaktik

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-520
Termin
Freitag (22. September 2023), 16:30–18:00
Raum
SH 0.101
Sitzungsleitung
Jan Hiller (PH Ludwigsburg)
Barbara Feulner (Universität Augsburg)
Kurz­be­schreib­ung
Design-Based Research (DBR) hat sich zu einem vielversprechenden methodologischen Rahmen für geographiedidaktische Forschung entwickelt. Ziel der Session ist es, die Diskussion rund um den DBR-Ansatz auf einer Metaebene weiterzuführen.

Abstract der Sitzung

Design-Based Research (DBR) ist ein vielversprechender methodologischer Rahmen, dessen Ergebnisse die vielfach beklagte Theorie-Praxis-Lücke zwischen den beiden Referenzsystemen universitäre Forschung und schulische Alltagspraxis schließen können (u. a. DBRC 2003). In den letzten Jahren wurde der Ansatz in mehreren geographiedidaktischen Forschungsprojekten angewendet (u.a. Feulner 2021, Hiller 2017, Hiller et al. 2019, Serwene 2023, i.D.) und konnte schließlich anhand der Formulierung von spezifischen Kernelementen und Besonderheiten forschungsmethodologisch für die Geographiedidaktik adaptiert werden (Feulner, Hiller, Serwene 2021).

Ausgangspunkte für DBR-Projekte sind immer konkrete Problemlagen der Unterrichtspraxis. Um Lösungsansätze für diese Problemlagen zu kreieren, werden die Entwicklung und Erforschung von Unterricht unmittelbar miteinander verbunden. Damit ist DBR für gegenstandsspezifische (fachdidaktische) Forschung besonders geeignet. In sog. Design-Zyklen folgen jeweils Phasen der Entwicklung, Erprobung, Analyse und Interpretation aufeinander. Die dabei erzielten Ergebnisse haben einen doppelten Output, da sie neben Beiträgen zur fachdidaktischen Theoriebildung zugleich auch unmittelbare Praxiskonzeptionen hervorbringen (u.a. Plomp 2007). DBR-Forschungsprojekte zeichnen sich weiterhin durch die Formulierung und Operationalisierung von Design-Prinzipien aus, welche die Transparenz und Transferierbarkeit der getroffenen Design-Entscheidungen gewährleisten und damit die Brücke zwischen Theorie und Praxis bilden. Weitere zentrale Merkmale sind die holistische Berücksichtigung komplexer Unterrichtssituationen, um die vielfältigen Wirkmechanismen prototypischer Lernumgebungen zu beurteilen sowie die Arbeit in sog. Forscher\innen-Praktiker\innen-Kooperationen, um die unterschiedlichen Handlungslogiken der verschiedenen Referenzsysteme universitäre Forschung und schulische Alltagspraxis angemessen zu berücksichtigen (u.a. Euler 2014).

Ziel der Session ist es, die Diskussion rund um den DBR-Ansatz auf einer forschungsmethodologischen Ebene weiterzuführen. Anhand der Vorstellung ausgewählter geographiedidaktischer DBR-Forschungsprojekte können Gemeinsamkeiten und Differenzen der einzelnen Projekte aufgezeigt und schließlich Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Neuausrichtungen von geographiedidaktischer DBR-Forschung ausgelotet werden.