Geographische Bildung als offene Handlungspraktik!? Neue Wege und Möglichkeiten der Gestaltung digitaler Lehre mittels freier Bildungsressourcen

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-479
Termin
Freitag (22. September 2023), 11:00–12:30
Raum
SH 1.104
Sitzungsleitung
Inga Gryl (Universität Duisburg-Essen)
Uwe Schulze (Goethe-Universität Frankfurt)
Kurz­be­schreib­ung
Die Sitzung diskutiert geographische Bildung in Schule und Hochschule als offene Handlungspraktiken (Open Educational Practices, Open Educational Resources) in Theorie, Anwendung und Empirie. Es werden dementsprechende Potenziale und Herausforderungen digitaler gestützter fachlicher Lehre (Fachdidaktik UND Fachwissenschaft) betrachtet.
Claudia Lindner (Ruhr-Universität Bochum)
Roman Hiby (Ruhr-Universität Bochum)
Henryk Hodam (Ruhr-Universität Bochum)
M. Fabian Meyer-Heß (Ruhr-Universität Bochum)
Annette Ortwein (Ruhr-Universität Bochum)
Johannes Schultz (Ruhr-Universität Bochum)
Andreas Rienow (Ruhr-Universität Bochum)
Im Labyrinth der offenen Lernressourcen: Chancen und Herausforderungen in der digitalen Erdbeobachtungsbildung

Abstract der Sitzung

In einer Kultur der Digitalität ändern sich gesellschaftliche Kommunikations- und Aneignungsprozesse, die zugleich wesentliche Säulen von Erkenntnis- und Bildungsprozessen sind, grundlegend. Dabei ist einerseits die Kompetenzvermittlung über und durch das Digitale immanent mit den alltäglichen Phänomenen der Digitalität als Bildungsgegenstand selbst sowie dementsprechenden fachlichen Bildungsanliegen verknüpft. Andererseits sehen sich bislang geschlossene Professionsbereiche zunehmend mit einer Öffnung ihrer fachlichen, institutionellen sowie organisationalen Handlungspraktiken konfrontiert, da die Zirkulation von Wissen innerhalb offener informationaler Ökosysteme untrennbar mit Praktiken des Teilens und kollaborativen Formen der Co-Produktion von Wissen verknüpft ist.

Für geographische Bildungsbezüge sind „Digitalität“ und „Openess“ aktuelle Schlagworte, die sich im Diskurs um freie Bildungsmaterialien – Open Educational Resources (OER) – widerspiegeln. Dabei geht es darum, Lehr- und Lernmaterialien unter einer offenen Lizenz rechtssicher zu erstellen, nachzunutzen und weiterzuverbreiten. Allerdings ist die bloße materialbezogene Perspektive auf OER als Modus Operandi müdigkeitsorientierter digitaler Bildungsprozesse nicht ausreichend. Vielmehr bedarf es fachlicher Perspektiven auf dementsprechende Vermittlungs- und Aneignungsprozesse sowie einer grundsätzlich offenen Haltung im Umgang mit Bildungsmaterialien im Sinne eines gemeinschaftlichen Konsenses über Qualität, Prozess und Verfügbarkeit, wie er im Begriff der Open Educational Practices (OEP) angelegt ist. Im Sinne praxisbezogener Gemeinschaften (Community of Practice) sind Adressat\*innen von OER daher nicht nur Lehrpersonen, sondern auch Lernende selbst, und zugleich sind auch Lehrpersonen als Lernende zu verstehen.

Unsere Session lädt Beiträge ein, die geographische Bildung in Schule und Hochschule als OEP bzw. OER, in Theorie, Anwendung und Empirie, diskutieren. Es sollen Potenziale und Herausforderungen digitaler gestützter fachlicher Lehre aus der eigenen Praxis und entlang der folgenden Aspekte (nicht abschließend) reflektiert werden:

OEP stellen auch Fragen an uns als forschende Gemeinschaft, wie wir fachliche und wissenschaftliche Praxis gestalten und im Austausch lernen. Die Session bietet daher, in Verbindung zur “AG Geographische Bildung und Digitalisierung” des HGD, Vernetzungschancen im beschriebenen Kontext.