Planetary Thinking for Planetary Futures

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-347
Termin
Donnerstag (21. September 2023), 11:00–12:30
Raum
HZ 11
Sitzungsleitung
Petra Döll (Goethe-Universität Frankfurt)
Helge Kminek (Goethe-Universität Frankfurt)
Kurz­be­schreib­ung
Planetares Denken erkennt die Verwobenheit von allen Menschen, anders-als-menschlichen Lebewesen und abiotischen Komponenten unseres Planeten. Welche human- und physisch-geographischen Perspektiven und Forschungspotentiale gibt es dazu?
Schlag­wörter
Integrative Geographie, Mensch-Umwelt-Beziehungen, Erdsystemwissenschaft
Tanja Kaiser (RPTU Kaiserslautern-Landau)
Sascha Henninger (RPTU Kaiserslautern-Landau)
Erleben – Verstehen – Zukunft gestalten: Praxismodul Wassermanagement

Abstract der Sitzung

Planetares Denken zielt darauf ab, menschliches Handeln im Zeitalter des Anthropozäns so zu transformieren, dass eine nachhaltige Entwicklung allen Lebens – des menschlichen und des anders-als-menschlichen – auf unserem Planeten möglich wird. Planetares Denken bedeutet, dass wir Menschen uns bewusst werden, dass 1) unsere Leben in vielfältigen engen Beziehungen nicht nur untereinander, sondern auch mit den (intrinsische Werte und Rechte besitzenden) nicht-menschlichen Lebewesen und abiotischen Komponenten des Planeten Erde verlaufen und 2) alles an allen Orten auf dem Globus räumlich miteinander vernetzt ist. Ein Beispiel hierfür ist der globale Wasserkreislauf. In einer globalisierten Welt wird dieser durch den Handel mit „vom Menschen produzierten“ Lebewesen (d.h. Nahrungsmittel, für deren Herstellung Wasser benötigt wird) um einen sozial-hydrologischen ergänzt, mit negativen Auswirkungen insbesondere auf die Wasserressourcen für anders-als-menschliche Lebewesen. Planetares Denken sensibilisiert für Fragen nach (un‑)gerechten Prozessen und Strukturen, die von der lokalen bis zur globalen Skala reichen und intersektional miteinander verwoben sind. Planetares Denken umfasst analytische, normativ-ethische ebenso wie – teils umstritten – poetische Herangehensweisen.

In der Paper Session wollen wir – auch anhand von Beispielen – explorieren, welche geographischen Perspektiven es auf Planetares Denken (und Handeln) gibt und Potentiale dieser Begrifflichkeit für die Forschung und die gesellschaftliche Transformation ausloten. Hierfür laden wir Beiträge ein, die sich beispielsweise mit folgenden Fragen aus humangeographischer und physisch-geographischer Sicht befassen: