Die Neuverhandlung von Gesellschaft-Umweltverhältnissen in Umweltprotesten
Abstract der Sitzung
Wenngleich die grundsätzliche Notwendigkeit einer Nachhaltigkeitstransformation in vielen Bereichen (weitgehend) unumstritten ist und deren hohe gesellschaftliche Relevanz seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine weiter an Dringlichkeit gewonnen hat, werden die konkreten Wege dorthin sehr kontrovers verhandelt. Dies zeigt sich brennglasartig in öffentlichkeitswirksamen Protesten mit unterschiedlichen Themen und Zielrichtungen, wie z.B. Proteste gegen den Bau von Windenergieanlagen, Besetzungen von Braunkohleförderanlagen oder Traktor-Demonstrationen von Landwirt\*innen.
Diese sehr unterschiedlichen Proteste zeigen, dass die Inhalte und Ziele der gesellschaftlichen Nachhaltigkeitstransition bzw. -transformation in Richtung einer dekarbonisierten und ökologisch verträglichen Wirtschaft und Gesellschaft gesellschaftlich höchst umstritten sind. Sie sind gekennzeichnet durch konträre Positionen über das Verständnis von Umwelt und Natur sowie durch unterschiedliche Priorisierungen von ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen von Nachhaltigkeit.
Wir laden zur Einreichung von Vortragsvorschlägen ein, die unterschiedliche soziale Bewegungen und Proteste mit Bezug zu Nachhaltigkeitstransformationen und Gesellschaft-Umwelt-Verhältnisse untersuchen. Wir begrüßen dabei sowohl konzeptionelle, als auch empirische Beiträge.