Die Neuverhandlung von Gesellschaft-Umweltverhältnissen in Umweltprotesten

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-496
Termin
Freitag (22. September 2023), 14:30–16:00
Raum
HZ 12
Sitzungsleitung
Annika Mattissek (Universität Freiburg)
Samuel Mössner (Universität Münster)
Kurz­be­schreib­ung
Mithilfe konzeptioneller wie auch empirischer Beiträge beleuchtet die Session unterschiedliche soziale Bewegungen und Proteste mit Bezug zu Nachhaltigkeitstransformationen und Gesellschaft-Umwelt-Verhältnissen.
Schlag­wörter
Gesellschaftliche Naturverhältnisse, Protest, Politische Geographie
Yannick Strasmann (Ruhr-Universität Bochum)
Michael M. Kretzer (Ruhr-Universität Bochum)
Das Immunsystem der Gesellschaft. Protestbewegungen in der Nachhaltigkeitstransformation in NRW

Abstract der Sitzung

Wenngleich die grundsätzliche Notwendigkeit einer Nachhaltigkeitstransformation in vielen Bereichen (weitgehend) unumstritten ist und deren hohe gesellschaftliche Relevanz seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine weiter an Dringlichkeit gewonnen hat, werden die konkreten Wege dorthin sehr kontrovers verhandelt. Dies zeigt sich brennglasartig in öffentlichkeitswirksamen Protesten mit unterschiedlichen Themen und Zielrichtungen, wie z.B. Proteste gegen den Bau von Windenergieanlagen, Besetzungen von Braunkohleförderanlagen oder Traktor-Demonstrationen von Landwirt\*innen.

Diese sehr unterschiedlichen Proteste zeigen, dass die Inhalte und Ziele der gesellschaftlichen Nachhaltigkeitstransition bzw. -transformation in Richtung einer dekarbonisierten und ökologisch verträglichen Wirtschaft und Gesellschaft gesellschaftlich höchst umstritten sind. Sie sind gekennzeichnet durch konträre Positionen über das Verständnis von Umwelt und Natur sowie durch unterschiedliche Priorisierungen von ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen von Nachhaltigkeit.

Wir laden zur Einreichung von Vortragsvorschlägen ein, die unterschiedliche soziale Bewegungen und Proteste mit Bezug zu Nachhaltigkeitstransformationen und Gesellschaft-Umwelt-Verhältnisse untersuchen. Wir begrüßen dabei sowohl konzeptionelle, als auch empirische Beiträge.