Geopolitisierung digitaler Infrastrukturen Teil (1/2)

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-492
Sitzungsreihe
Gehe zu: Teil (2/2)
Termin
Freitag (22. September 2023), 14:30–16:00
Raum
HZ 3
Sitzungsleitung
Finn Dammann (FAU Erlangen-Nürnberg)
Georg Glasze (FAU Erlangen-Nürnberg)
Daniel Lambach (Frankfurt)
Kurz­be­schreib­ung
Die Gestaltung digitaler Infrastrukturen wird verstärkt als geopolitische Frage gefasst: Vor diesem Hintergrund diskutiert die Session konzeptionell und anhand empirischer Beispiele die sozio-technische Gestaltung und Steuerung digitaler Infrastrukturen.
Schlag­wörter
Digitale Geographien, Infrastrukturforschung, Geopolitik

Abstract der Sitzung

Fragen der Gestaltung und Verortung digitaler Infrastrukturen werden seit einigen Jahren (wieder) verstärkt als dezidiert geopolitische und geoökonomische Fragen diskutiert: als Fragen von Datenhoheit, von nationaler Unabhängigkeit, von Einflussbereichen, von Macht und Herrschaft. Aktuelle Bestrebungen bspw. nach „digitaler Souveränität“ in Deutschland, nach „Cybersouveränität“ in China, nach „strategischer Autonomie“ in Frankreich oder nach einem „clean network“ in den USA weisen auf eine Geopolitisierung digitaler Infrastrukturen hin – die vielfach auch mit einer Rekonfiguration geopolitischer und geoökonomischer Leitbilder, Diskurse und Strategien verbunden ist. Ähnliche Prozesse und Auseinandersetzungen sind auf einer Vielzahl von Feldern zu beobachten, z.B. in der Governance von Cloud Computing, der Steuerung von Internetplattformen sowie im Ringen um Technologieführerschaft bei Künstlicher Intelligenz. Diese Geopolitisierung nimmt unsere Session zum Ausgangspunkt: Einerseits interessieren wir uns für ihre jeweils spezifische historische und geographische Situiertheit. Andererseits möchten wir diskutieren, welche Effekte konkrete politische Programme, rechtliche Vorschriften oder infrastrukturelle Maßnahmen auf soziotechnische, ökonomische und politische Prozesse der digitalen Transformation ausüben. Dabei möchten wir digitale Techniken sowohl in ihrer Materialität als auch als Objekte sozialer Konstruktion verstehen.

Wir freuen uns über Beiträge aus verschiedenen Teilbereichen der Geographie und der weiteren sozialwissenschaftlichen Forschung zur digitalen Transformation, die sich konzeptionell und/oder anhand konkreter empirischer Beispiele mit der soziotechnischen Gestaltung und Legitimation digitaler Infrastrukturen auseinandersetzen – bspw.:

Literatur: