Tourismus Macht Stadt (2/2)

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-400
Sitzungsreihe
Gehe zu: Teil (1/2)
Termin
Donnerstag (21. September 2023), 16:30–18:00
Raum
HZ 15
Sitzungsleitung
Michael Mießner (Universität Trier)
Christian Smigiel (Universität Salzburg)
Kurz­be­schreib­ung
Die Sitzung versammelt Beiträge, die sich kritisch mit dem Verhältnis von Tourismus, Macht und Stadt auseinandersetzen und hinterfragt in diesem Zusammenhang soziale, ökologische sowie wirtschaftliche Positionierungen und Widersprüche.
Schlag­wörter
Tourismusgeographie, Stadtgeographie, Politische Ökonomie
Sandra Petermann (JGU Mainz)
Anton Escher (JGU Mainz)
Tourismus macht Marrakech
Allegra Celine Baumann (TU Darmstadt)
Im Rhythmus der Stadt: Tourismus und Rhythmenkonflikte

Abstract der Sitzung

Städtetourismus ist zu einem Phänomen geworden, das viele Metropolen, Groß- und Kleinstädte betrifft und diese ökonomisch, sozial, ökologisch und politisch prägt. Da sich das touristische Wirken häufig nicht nur auf einige wenige touristische Sehenswürdigkeiten innerhalb von Städten konzentriert, sind viele unterschiedliche städtische Areale von Touristifizierung betroffen. Dies hat weitreichende Folgen für die Stadtgesellschaft und Stadtentwicklung. Es kommt zu sicht- und unsichtbaren Konflikten innerhalb der Stadt, die unter anderem mit der Verdrängung von Bewohner\innen, Nutzungen, Bräuchen und Branchen einhergehen. Diese Entwicklungen sind unter dem Stichwort Overtourism in der wissenschaftlichen wie öffentlichen Debatte auf Kritik gestoßen. Dennoch vermarkten sich viele Städte weiterhin als bedeutende touristische Destinationen mit dem Ziel weitere Tourist\innen anzuziehen. Zugleich werden städtische Strategien entwickelt, die Belastungen für Bewohner\*innen und Umwelt abmildern und so Proteste gegen die touristische Inwertsetzung zu befrieden versuchen. Diese widersprüchlichen und teils divergierenden politischen Ansichten und Positionierungen zum Tourismus lassen sich vielerorts beobachten.

In der deutschsprachigen geographischen Forschung fehlt eine kritische Perspektive auf die touristische Produktion und Überformung der Städte bisher jedoch weitgehend. Mit dieser Session wollen wir daher Beiträge versammeln, die sich kritisch mit dem Verhältnis von Tourismus, Macht und Stadt auseinandersetzen und dabei diskutieren, wie Städte durch Tourismus „gemacht“ werden. Wir freuen uns über theoriegeleitete und empirische Beiträge unter anderem zu Themenbereichen wie:

Darüber hinaus freuen wir uns über weitere Einreichungen, die Fragen des Tourismus in Städten aus einer kritisch-geographischen Perspektive diskutieren.