Vergesellschaftung der Daseinsvorsorge: Auf dem Weg zu einer sozial gerechteren, ökologischeren und demokratischeren Gesellschaft (3/3)? Vergesellschaftung von Care und Daseinsvorsorge

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-514
Sitzungsreihe
Termin
Freitag (22. September 2023), 16:30–18:00
Raum
HZ 6
Sitzungsleitung
Lisa Vollmer (Bauhaus-Universität Weimar)
Susanne Heeg (Goethe-Universität Frankfurt)
Andrej Holm (Humboldt-Universität zu Berlin)
Kurz­be­schreib­ung
Angesichts von Privatisierung und Vermarktlichung von Infrastrukturen der Daseinsvorsorge wird vermehrt deren Vergesellschaftung gefordert. Die Session versammelt Beiträge, die sich mit empirischen Beispielen oder Vorschlägen der Vergesellschaftung sowie theoretischen Debatten darum in verschiedenen Bereichen der Daseinsvorsorge auseinandersetzen.
Schlag­wörter
Stadtgeographie, Regionalentwicklung, Daseinsvorsorge, Wohnungsforschung, Infrastrukturforschung
Sylvana Jahre (Humboldt-Universität zu Berlin)
Antonie Schmiz (FU Berlin)
Arrival Infrastructures zwischen Fürsorge und Vorsorge
Nadine Gerner (Berlin)
Hannah Müller (Berlin)
Franziska Hollweg (Kollektiv Raumstation/ Urbanizers)
Sorgende Nachbarschaften und Sorgende Städte: Wege zur feministischen Vergesellschaftung der Sorge

Abstract der Sitzung

Seit der neoliberalen Revolution ab den 1980er Jahren unterlagen kommunale Infrastrukturen, wie öffentliche Wohnungsgesellschaften, Energie, Wasser, Krankenhäuser etc. Privatisierungsbemühungen. Inzwischen wird diese Privatisierung und die Implementierung von Marktlogik in der Daseinsvorsorge aber nicht mehr unwidersprochen hingenommen, sondern ruft Proteste auf unterschiedlichen Ebenen hervor. Die stadtpolitischen Suchbewegungen nach Strategien für eine künftige Sicherung der Daseinsvorsorge und eine sozial-ökologische Transformation der Städte schließen auch Überlegungen zu Rekommunalisierungen und Vergesellschaftungen von grundlegenden Infrastrukturen und Wohnungsbestände mit ein. Mit dem erfolgreichen Volksentscheid der Berliner Kampagne „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ 2021, gibt es ein demokratisches Votum für die Vergesellschaftung von großen Wohnungskonzernen (mit mehr als 3.000 Wohnungen), so dass sich nun vermehrt auch praktische Fragen der Umsetzung stellen. Wir laden vor diesem Hintergrund zur Einreichung von Vorschlägen für Beiträge ein, die sich mit empirischen Beispielen oder Vorschlägen der Vergesellschaftung sowie theoretischen Debatten darum in verschiedenen Bereichen der Daseinsvorsorge auseinandersetzen. Fragen dabei können sein: Warum ist eine Vergesellschaftung notwendig oder sinnvoll? In welchen Formen kann sie vollzogen werden und wie sollten vergesellschaftete Infrastrukturen und Wohnungsbestände organisiert und verwaltet werden? Welche gesellschaftlichen und politischen Bedingungen und Konstellationen begünstigen bzw. erschweren eine erfolgreiche Vergesellschaftung? Was sind die Vorteile einer Vergesellschaftung für eine soziale, ökologische und demokratische Stadtentwicklung und welche möglichen Risiken sind mit einer Vergesellschaftung verbunden?