Ort und Verortung als Konzepte der Geographie: Praktiken und Konfigurationen (2/2)

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-226
Sitzungsreihe
Gehe zu: Teil (1/2)
Termin
Mittwoch (20. September 2023), 11:00–12:30
Raum
HZ 4
Sitzungsleitung
Christian Steiner (KU Eichstätt-Ingolstadt)
Hans-Martin Zademach (KU Eichstätt-Ingolstadt)
Kurz­be­schreib­ung
Das Panel versammelt Schnittstellen, Spannungsfelder und Veränderungen einer zeitgenössischen Ortsforschung, wobei das Zusammenspiel der Konfiguration von Orten mit Praktiken der Verortung im Mittelpunkt stehen.
Schlag­wörter
Raumplanung, Raum, Sozialgeographie
Christian Steiner (KU Eichstätt-Ingolstadt)
Gerhard Rainer (KU Eichstätt-Ingolstadt)
Wege zu einer mehr-als-menschlichen Konzeptualisierung von Ort
Nina Welters (KU Eichstätt-Ingolstadt)
Imagining Place
Olaf Kühne (Universität Tübingen)
Dennis Edler (Ruhr-Universität Bochum)
[ABGESAGT] Kartographie, Ästhetik und Praxen: Überlegungen auf Grundlage des Ansatzes ‚devianter Kartographien‘
Jutta Kister (Universität Innsbruck)
Zukunftsfähige Wald-Orte gestalten

Abstract der Sitzung

Die Debatte über Orte als Gegenstand wie als analytische Kategorie hat in der Geographie jüngst eine Renaissance erfahren. Dabei werden Ort und Raum vermehrt aus einer praktikenorientierten Perspektive gedacht (siehe u.a. DFG-Graduiertenkolleg “Practicing Place: Socio-Cultural Practices and Epistemic Configurations”, KU Eichstätt-Ingolstadt). Zentral für die vorgeschlagene Perspektive ist dabei ein dynamisches und prozesshaftes Verständnis von Orten, welche durch soziokulturelle Praktiken kontinuierlich auf unterschiedlichen Skalen hergestellt und stetig (re‑)konfiguriert werden. Alltägliche Konfigurationen von Orten werden dabei nicht nur durch die Verbindungen von Orten zueinander aufrechterhalten, sondern vor allem durch Praktiken hervorgebracht, die u.a. ungleiche soziale, ökonomische, politische Machtverhältnisse und somit beispielsweise Exklusion oder Inklusion (re‑)produzieren, aber auch (de‑)stabilisieren. Dabei entstehen regelmäßig veränderte oder neue, teilweise widerstreitende Konfigurationen von Ort, die wiederum etablierte, als ‚natürlich‘ empfundene, mitunter statische und essentialistische Vorstellungen von Ort herausfordern, indem sie alternative Materialitäten, Kartographien, Narrationen, Temporalitäten und Diskurse hervorbringen, die wiederum zu Schauplätzen erneuter Auseinandersetzungen werden.

Vor diesem Hintergrund möchte das Panel einen Beitrag zu einer zeitgenössischen Ortsforschung leisten, gerne mit einem Schwerpunkt, aber nicht ausschließlich, auf eine praktikentheoretische Perspektive. Dazu möchte es vor allem auf die situierte Hervorbringung von Verortungen, deren Schnittstellen, Spannungsfelder und Veränderungen fokussieren und herausarbeiten, wie Orte und Praktiken dazu beitragen sich kontinuierlich zu (re‑)konfigurieren.

Die Sitzung ist inhaltlich in dem skizzierten Themenfeld offen. Besonders willkommen sind Themenvorschläge in den folgenden Bereichen: